Gastbeitrag von Uplink

Das Community 101

Sie haben sich schon öfters gefragt, was Unternehmer und Marketing-Teams genau meinen, wenn sie von ihrer Community schwärmen? Ich kann Sie beruhigen, Sie sind nicht alleine. In diesem Artikel bringe ich Ihnen die Thematik näher und beantworte diverse Fragen, die Sie sich vielleicht schon öfter zum Thema Communitys gestellt haben. Außerdem gebe ich Ihnen die Grundregeln an die Hand, wie Sie selbst eine Community aufbauen können und Mehrwert für Ihre Mitglieder/ Kunden schaffen. Doch bevor wir beginnen, schauen wir uns kurz den Begriff Community ein wenig genauer an.

Community - /kɔˈmjuːniti/

Der Begriff “Community” beschreibt eine Gemeinschaft, die sich virtuell auf einer Social-Media-Plattform trifft. Dem Austausch innerhalb einer Community sind grundsätzlich keine Grenzen gesetzt. Die Mitglieder besprechen Interessen, Meinungen und Erfahrungen. Ähnlich wie bei einer Tischrunde in einem Restaurant entsteht dadurch eine spannende Dynamik. Im Vergleich zu “real-life” Communitys unterscheiden sich diese im Wesentlichen durch die Kommunikationsart sowie die Größe der Gemeinschaft. Dazu jedoch später mehr.

Wie nutzen Sie eine Community richtig?

Erstmal starten wir aus folgender Sichtweise:Sie möchten sich tiefer mit einer Thematik beschäftigen und suchen daher nach einer passenden Community. Zum Beispiel mit dem Thema “ETFs”. Als Laie haben Sie bestimmt 100 unbeantwortete Fragen. Wie zum Beispiel die Frage: “Wie investiere ich in einen ETF?” Wäre es nicht super, wenn Sie sich mit Menschen austauschen könnten, die Sie hierbei unterstützen?

Um eine Community zu finden, die Sie dabei unterstützt, müssen Sie nun ein wenig Recherche betreiben. Sie werden erstaunt sein, wie weit Sie mit dem Suchbegriff “Aktien & ETF Forum” bei Google kommen. Je nach Berühmtheit des Topics finden Sie manchmal mehr und manchmal weniger Gleichgesinnte. Ich empfehle Ihnen, die Aktivität der Plattform kurz zu überprüfen, um zu verhindern, dass Sie einer alten inaktiven Community beitreten.

Kurzer Hinweis: Eine aktive Community zeichnet sich dadurch aus, dass sie aktive Moderatoren hat. Diese pflegen die Chats und stellen sicher, dass sich alle an die Regeln halten. Außerdem spricht man von einer aktiven Community, wenn Interaktionen zwischen Benutzer auf einer täglichen Basis stattfinden.

Jetzt melden Sie sich also in dem aktiven Forum, der Facebook-Gruppe oder dem Discord Channel an und schon gehören Sie dazu und können Ihre Fragen stellen.

Wichtig: Lesen Sie sich immer genau in die Regeln einer Community ein, denn bei Missachtung der Regeln können Sie sich schnell unbeliebt machen!

Eine Community ins Leben rufen

Es kann durchaus vorkommen, dass Sie Ihr Schicksal in die Hand nehmen und eine Community selbst erschaffen müssen. Als erstes Mitglied der “Community” haben Sie die eine oder andere Hürde vor sich. Für Unternehmen und Freelancer kann die Erstellung einer Community auch enorm hilfreich sein. Unternehmen können durch Communitys einen Ort kreieren, wo sie eine tiefere Bindung zu Kunden aufbauen und im Optimalfall Kunden zu Fans machen. Auch Freelancer profitieren von einer aktiven Community, in der Wissen und Ressourcen ausgetauscht werden.

Hier eine kurze Zusammenfassung zu den Kernpunkten beim Aufbau einer Community:

Finden Sie Ihre Vision

Es ist wichtig, dass jedem klar ist, wieso es die Community gibt und was das Ziel dieser ist. Die Vision dient als Leitfaden und Stütze für die ganze Community und sollte deshalb genau definiert werden.

Definieren Sie Ihre Zielgruppe

Welche Charakterzüge und Eigenschaften haben die potenziellen Mitglieder, die Sie suchen? Wer soll ein Teil Ihrer Community sein? Stellen Sie eine Beschreibung Ihrer “Traummitglieder” zusammen und überlegen Sie, wo Sie diese finden könnten. Die Festlegung Ihrer Zielgruppe ist nach der Vision der Grundstein für den erfolgreichen Aufbau Ihrer Community.

Stellen Sie ein Team zusammen

Falls Sie bereits von Gleichgesinnten umgeben sind, macht es sich bezahlt, sich mit ihnen zu verbinden und gemeinsam die Community aufzubauen. Beim Aufbau der Community gibt es diverse Aufgaben, welche klar zugeteilt werden müssen. Mit einem guten Team wird der Aufbau einer erfolgreichen Community um einiges einfacher. Innerhalb eines Unternehmens ist es sinnvoll, einen oder mehrere Community-Manager zu engagieren.

Wählen Sie die richtige Plattform

Sie sollten die Auswahl der Community-Plattform an Ihre Zielgruppe anpassen. Während Sie für eine jüngere Zielgruppe problemlos eine Plattform wie Discord verwenden können, sollten Sie für eine ältere Zielgruppe zum Beispiel eine Facebook-Gruppe verwenden. Sie können für die optimale Wahl eine Umfrage starten oder sich die Plattform einer ähnlichen Community abschauen. Wichtig ist, dass sich die Mitglieder mit der ausgewählten Technologie wohlfühlen.

Moderation & Verwaltung

Ohne Moderation und Verwaltung fällt jede Community auseinander, es braucht also Mitglieder, welche die Verantwortung tragen. Ähnlich wie bei einem Event ist es wichtig, dass neue Mitglieder begrüßt und dadurch abgeholt werden. Ansonsten kann es vorkommen, dass sich die Mitglieder links liegen gelassen fühlen und die Community gleich wieder verlassen.

Bei online Communitys gibt es die berühmte 90-9-1 Regel. Diese besagt, dass 90% der Mitglieder die Inhalte nur lesen, 9% gelegentlich mit Inhalten interagieren und 1% verantwortlich für den Großteil des Contents sind. Erwarten Sie daher nicht, dass sich ein neues Mitglied direkt zurückmeldet. Ähnlich wie beim Beitritt eines Vereins benötigt ein neues Mitglied Zeit, um die dazu nötige Leidenschaft aufzubauen.

Die Moderation ist also verantwortlich dafür, ein Umfeld für die Mitglieder zu schaffen, das sicher und übersichtlich ist. Außerdem ist es wichtig, dass von der Moderation die Community-Regeln erstellt und strikt durchgeführt werden. Diese Regeln helfen dabei, eine gesunde Atmosphäre innerhalb der Community beizubehalten.

Motivation & Anreize

Um aus potenziellen/ neuen Mitgliedern passionierte Members zu machen, benötigen diese die richtigen Anreize. Es sollten daher regelmäßig Anreize geschaffen werden, die das Engagement der Mitglieder erhöhen. Denn je mehr sich ein Gruppenmitglied innerhalb der Gruppe engagiert, desto mehr wird sich dieses mit der Gruppe identifizieren. Hier verhalten sich Mitglieder ähnlich wie zum Beispiel langjährige Angestellte einer Firma. Durch die langfristige Mitwirkung innerhalb einer Firma gewinnt diese an Wichtigkeit und wird an Arbeitstagen sogar zum Lebensraum der Angestellten. Die Angestellten sehen sich also als Teil des Unternehmens und definieren sich partiell darüber. Das bringt sie auch dazu, die Zukunft der Firma mitgestalten zu wollen. Deshalb ist es wichtig, die Mitgliedsdauer der einzelnen Mitglieder positiv zu beeinflussen.

Wie lange ein Mitglied bereits in einer Community ist und wie lange Sie dieses Mitglied in der Community behalten können, ist leider ein oft unterschätzter Faktor. Denn je länger ein Mitglied dabei ist, desto mehr wird es sich einbringen. Mit regelmäßigen Aktionen wie Gewinnspielen können Sie also eine passive Community aktivieren und diese langfristig für sich gewinnen.

Die Communities als eierlegende Wollmilchsau

Neben allen Vorteilen, die eine Community mit sich bringt, gibt es durchaus auch Herausforderungen und Grenzen. Ich liste Ihnen die Wichtigsten kurz auf

Ressourcen

Für den Aufbau einer aktiven Community benötigt es viel Zeit. Es kann mehrere Jahre dauern, bis eine Community floriert. Falls Sie nur wenig Zeit verfügbar haben, kann der Aufbau allenfalls mit hohen Kosten verbunden sein.


Online Kommunikation

Obwohl diverse Plattformen auch Voice-Chats anbieten, ist der digitale Austausch innerhalb einer Community manchmal mit Schwierigkeiten und Missverständnissen verbunden. Da Mitglieder ihre Kommunikationspartner sowie deren Mimik und Gestik nicht direkt sehen, gibt es Raum für Missinterpretationen. Es gilt also, sich möglichst klar auszudrücken und Verständnis für Fragen mit sich zu bringen.


Größe der aktiven Mitglieder

Die Größe Ihrer Community wird einen starken Einfluss darauf haben, wie die Mitglieder innerhalb dieser kommunizieren. Sobald eine Gruppe mehr als 100 aktive Mitglieder hat, kann es zu einem sogenannten Information-Overflow kommen. Spätestens dann ergibt es Sinn, die Plattform in Subgruppen zu unterteilen, welche es der Community erlaubt, weiterhin zu wachsen.


Anonymität

Durch die Anonymität in online Communitys leidet oft auch das Vertrauen und die Verbundenheit zu anderen Mitgliedern. Um eine Community mit starkem Zusammenhalt aufzubauen, empfiehlt es sich daher von Zeit zu Zeit real-life Events zu feiern, wo sich die Mitglieder physisch begegnen können.


Must-haves

Um einer Community beitreten zu können, müssen Sie für Ihre Zielgruppe erreichbar sein. Je nach Zielgruppe kann es sein, dass Sie diese digital nur schwierig “onboarden” können. Auch wenn es nahezu unglaublich klingt, aber fast 3 Milliarden Menschen haben das Internet noch nie benutzt. Das sind bereits 37% der Menschen, welche Sie online nicht ansprechen können.
 

Welchen Weg sind wir bei Uplink gegangen?

Uplink ist ein Netzwerk von über 2500 aktiven IT Freelancern, das 2016 von Manuel Meurer gegründet wurde. Manuel hat selbst viele Jahre als Freelancer für diverse Startups und Agenturen gearbeitet und wollte mit Uplink eine faire Alternative zu klassischen IT Recruitern schaffen, die von Freelancern und Unternehmen gerne genutzt wird. Seine Idee war es: “die Vermittlung zu vereinfachen, auf persönliche Kontakte und Empfehlungen zu setzen und das Ganze so transparent wie möglich zu gestalten.“ Neben den Projektausschreibungen organisieren wir regelmäßige Meetups in deutschen Großstädten, spannende Online Events mit interessanten Kooperationspartnern für unsere Freelancern und ermöglichen es jedem Mitglied kostenfrei neue Kontakte zu knüpfen. Unser Herzstück ist unser Slackworkspace - hier gibt es verschiedene Channels, in denen sich die Freelancer sowohl über fachliche Themen als auch alle administrativen Belange des Freelancerdaseins austauschen können. Zudem posten wir auch alle unsere Kundenprojekte direkt im Slack. Wir haben den Bewerbungsprozess so automatisiert, dass die Freelancer den gesamten Matchingprozess inklusive der Vereinbarung etwaiger Interviews sowie die anschließende Rechnungsstellung komplett im Slack durchlaufen können.

Was sind unsere Tipps für den erfolgreichen Aufbau einer Community?

Gerade bei dem derzeitigen Überangebot an Communities ist es essentiell die Zielgruppe genau zu definieren ohne zu nieschig oder allgemein zu werden und einen klaren Code-of-Conduct zu definieren, wenn es um Kommunikationsregeln geht. Wir haben beispielsweise eine Vielzahl an verschiedenen Channels für bestimmte Themen gegründet, sodass die Freelancer gezielt den Content filtern können, der für sie persönlich von Relevanz ist. Bei der Wachstumsrate setzen wir lieber auf ein moderates Wachstum von circa 100 Mitgliedern pro Monat, als auf eine schnelle Skalierung durch Übernahme bereits bestehender Netzwerke. Die meisten Mitglieder erreichen uns über Empfehlung von anderen “Uplinklings”, was uns natürlich besonders freut.

Fazit

Einer Community beizutreten oder gar selbst eine aus privaten oder kommerziellen Gründen auf die Beine zu stellen, kann enorme Vorteile mit sich bringen. Der digitale Austausch mit Gleichgesinnten bringt Sie voran und macht Spaß. Communitys können Brücken zwischen Menschen schließen, die durch Hindernisse wie Distanz oder Altersunterschiede im echten Leben nicht oder nur schwer zustande kämen. Aus diesem Grund sind Communitys heute so wertvoll und nicht mehr wegzudenken.
Der Aufbau einer eigenen Community für Sie oder Ihre Brand soll gelernt sein und benötigt viel Zeit, wenn Sie aber die Hindernisse beim Community Building erfolgreich überwinden, werden Sie dafür maximal belohnt.

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