Die wichtigsten Versicherungen für Unternehmen und Gründer

Viele Solo-Selbstständige und Freiberufler beschäftigen sich ungern mit vermeintlich komplizierten und kostspieligen Themen wie Versicherungen. Das geht leider zu häufig nach hinten los. Um sich und sein Unternehmen nicht in Gefahr zu bringen, ist es ratsam, gleich zu Beginn der Selbstständigkeit für einen grundlegenden Versicherungsschutz gegen Risiken wie Krankheit, Berufsunfähigkeit, Diebstahl oder Rechtsstreitigkeiten zu sorgen. Im folgenden Beitrag wollen wir Ihnen zeigen, welche Versicherungen für Selbstständige und Freiberufler besonders wichtig sind und wie Sie herausfinden, welcher Anbieter für Sie der richtige ist.

Firmen-Sachversicherung

Eine Firmen-Sachversicherung ist für jeden Unternehmer unverzichtbar und setzt sich aus der Inhaltsversicherung und der Ertragsausfallversicherung zusammen. Erstere sichert das komplette Inventar Ihres Büros bzw. Arbeitszimmers gegen Schäden wie Feuer, Wasser, Diebstahl und Vandalismus ab. Dazu zählen Computer, Maschinen und das gesamte Büroinventar. Nach einem Schadensereignis, wie beispielsweise einem Feuer, ist aber nicht nur Ihr Inventar beschädigt, gleichzeitig können Sie erstmal nicht weiterarbeiten und erleiden Ertragsausfälle, wenn der Betrieb stillsteht. Auch hier greift die Firmen-Sachversicherung und bezahlt die geschäftlichen Fixkosten sowie regelmäßig ausbleibende Gewinne.

Betriebs-Haftpflichtversicherung

Eine private Haftpflichtversicherung ist mittlerweile selbstverständlich. Im Beruf darauf zu verzichten wäre grob fahrlässig. Auch wenn Sie als Unternehmer natürlich immer versuchen, sorgfältig zu arbeiten, kann es zu Fehlern kommen. Sowohl bei Ihnen selbst, aber auch bei Ihren Mitarbeitern oder gar Ihren Maschinen. Kommen Dritte, also beispielsweise Ihre Auftraggeber dadurch zu Schaden, können diese Sie dafür haftbar machen. Die Betriebs-Haftpflichtversicherung sichert Sie in solchen Fällen als Unternehmer und Ihre Mitarbeiter gegen Schadensersatzforderungen ab. Die Betriebshaftplicht deckt alle Schäden ab, die Sie in der Ausübung Ihrer beruflichen Tätigkeit Dritten zufügen.

Berufsunfähigkeitsversicherung

Die Berufsunfähigkeit ist wahrscheinlich der Horror schlechthin für jeden Selbstständigen. Sie bedeutet, dass man aufgrund von körperlichen oder seelischen Gründen nicht mehr in der Lage ist, in seinem angestammten Beruf zu arbeiten. Mit einem Mal steht man vor den Ruinen der eigenen Existenz. Auch wenn jedem zu wünschen ist, dass dieser Fall niemals eintritt, ist es gerade in der heutigen Zeit ratsam, sich verlässlich gegen dieses Risiko abzusichern

Da die Versicherer prüfen, ob Sie Ihnen eine Berufsunfähigkeitsversicherung anbieten können (das ist abhängig von der gesundheitlichen Vorgeschichte) ist es ratsam, so früh wie möglich einen Antrag zu stellen. Dazu kommt, dass jüngere Menschen häufig niedrigere Beiträge zahlen müssen. Um zu überprüfen, wie das in Ihrem individuellen Fall aussehen würde, können Sie einen sogenannten Vorantrag stellen. Damit finden Sie heraus, ob die Versicherer Sie überhaupt versichern und wenn ja, zu welchen Konditionen. Sofern ein Versicherer Sie ablehnt, ist dies auch für andere Anbieter zentral einsehbar. Daher ist es ratsam, Voranträge direkt bei mehreren Anbietern gleichzeitig zu stellen.

Rechtsschutzversicherung

Man liest immer wieder, dass es wichtigere Versicherungen als die Rechtsschutzversicherung gibt, so wie beispielsweise die bereits beschriebene Berufshaftplicht- und Firmensachversicherung. Dennoch ist die Frage nach der Priorisierung einzelner Versicherungen schwer pauschal zu beantworten und muss individuell geprüft werden. Dennoch ist es richtig, dass rein statistisch, die Wahrscheinlichkeit, in einen Gerichtsprozess zu geraten, nicht besonders hoch ist und wenn doch, ist das finanzielle Risiko eher geringer als wenn das gesamte Inventar niederbrennt. Schätzen Sie daher Ihr Risiko individuell ein und priorisieren Sie für den Fall, dass Sie sich nicht alle Versicherungen leisten können oder wollen.

Sollten Sie sich für eine Rechtsschutzversicherung entscheiden, beachten Sie, dass in der Regel zunächst eine Sperrfrist von einigen Wochen gilt. Es bringt also nichts, die Versicherung abzuschließen, wenn sich bereits ein Rechtsstreit anbahnt. Das wichtigste beim Abschluss einer Rechtsschutzversicherung, ist zu prüfen, was diese alles umfasst. Denn alles, was nicht im Vertrag enthalten ist, wird auch nicht abgedeckt.

Rentenversicherung

Die Altersvorsorge ist für viele Selbstständige ein leidiges Thema. Da sie nicht mehr von gesetzlichen oder betrieblichen Renten profitieren, müssen sie sich selbst um die Versorgung im Alter kümmern. Die private Rentenversicherung galt hier lange als Standard, dies hat sich allerdings in den letzten Jahren geändert. Leider ist es so, dass sich eine derartige Versicherung aufgrund von hohen Kosten und vergleichsweise geringen Renditen nicht mehr in allen Fällen rentiert. Dennoch lohnt sich auch hier ein Blick auf die Angebote.

Bei der Rentenversicherung lässt sich zwischen zwei Kategorien unterscheiden: Klassische Produkte, die Ihr Geld sicher anlegen und damit auch eine garantierte Rendite versichern und solche, die einen größeren Aktienanteil enthalten und damit Aussicht auf höhere Renditen versprechen, aber auch ein größeres Risiko mit sich bringen. Bei der klassischen Variante haben Sie also eine garantierte Mindestrente, dafür verzichten Sie auf die Chance auf höhere Renditen. Angebote der sogenannten „neuen Klassik“ versprechen keine Mindestrenten, locken aber mit möglichen höheren Renditen. Die Wahl zwischen beiden Angeboten hängt sehr von Ihren individuellen Sicherheitsbedürfnis bzw. Ihrer Risikofreude ab, und womöglich auch von zusätzlichen Altersabsicherungen.

In Sachen Altersvorsorge gibt allerdings interessante Alternativen wie Indexfonds, auf die wir auf unserem Blog demnächst detailliert eingehen werden.

Versicherungsvergleich – Worauf müssen Sie bei der Auswahl achten?

Sobald Sie sich für eine Versicherung entschieden haben, geht es im nächsten Schritt darum, die verschiedenen Anbieter zu prüfen. Dies können Sie über einen Versicherungsvergleichsanbieter tun. Viel wichtiger ist jedoch, sich die einzelnen Angebote genau anzuschauen und auch das Kleingedruckte zu lesen. Nur so finden Sie heraus, ob der Anbieter auch wirklich der richtige für Sie ist. Folgende Punkte sind dabei u.a. relevant.

  • Welche Schadensfälle werden vertraglich abgedeckt?
  • Welche Leistungen werden explizit ausgeklammert?
  • Lohnt sich eine Verzichtsklausel auf „grobe Fahrlässigkeit“
  • Seien Sie bei Koppel-Angeboten vorsichtig und wählen Sie flexible Modelle
  • Wie hoch ist die Klage-Quote der Versicherer? (Dies ist vor allem für die Berufsunfähigkeitsversicherung relevant
  • Machen Sie immer korrekte Angaben, Falschangaben fallen Ihnen im Schadensfall sonst auf die Füße

Nehmen Sie sich Zeit für die Auswahl und schließen Sie nicht auf die Schnelle ein vermeintlich verlockendes Angebot ab. Lesen Sie sich alles in Ruhe und gründlich durch und hinterfragen Sie Punkte, die Sie nicht nachvollziehen können.
 

Fazit

Das Thema Versicherungen ist im Allgemeinen und besonders bei Selbstständigen ein sehr komplexes Feld. Auf dem Markt gibt es viele verschiedene Policen von noch mehr Anbietern. Hier ist es wichtig, sich zunächst darüber klar zu werden, welche Versicherungen für einen selber wichtig sind und im Anschluss seriöse Anbieter zu vergleichen. Dabei ist eine genaue Prüfung der Vertragsunterlagen unerlässlich.

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